Weichenstellungen bei Cellcentric

Firma Cellcentric in Nabern

Weichenstellungen für eine der größten Brennstoffzellenfertigungsstätten mit Fokus auf die Anwendung im Schwerlastverkehr Europas.

Gemeinsam mit Tobias Vogt, dem Mittelstandspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion hat die CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Natalie Pfau-Weller die Firma cellcentric in Nabern besucht, um sich mit der Geschäftsleitung über den aktuellen Stand des geplanten Leuchtturmprojekts KLIMA|WERK am Standort Weilheim auszutauschen. Das von der Daimler Truck AG und der Volvo Group gebildete 50:50 Joint Venture cellcentric betrachtet die Brennstoffzelle als Schlüsseltechnologie für den energieintensiven Schwerlastverkehr, um die Klimaschutzziele zu erreichen, erklärte Prof. Dr. Christian Mohrdieck, Chief Commercial Officer der cellcentric GmbH & Co. KG. Das Projekt KLIMA|WERK konzentriert sich auf die Weiterentwicklung des Brennstoffzellensystems für die Anwendung im Schwerlastverkehr sowie die Entwicklung von Fertigungsprozessen für Kernkomponenten der Brennstoffzelle bis hin zur Montage des Gesamtsystems in einem industriellen Maßstab. Prof. Dr. Christian Mohrdieck und Andrea Engelen berichteten den beiden CDU-Politikern über die Fortschritte bei der Planung des Vorzeigeprojekts KLIMA|WERK. Der Baubeginn kann hoffentlich noch in diesem Jahr erfolgen, und der Produktionsstart ist für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts geplant.
Mohrdieck und Engelen wiesen jedoch auch auf schwierige Herausforderungen hin, mit denen das Unternehmen derzeit zu kämpfen hat. Die Bundesregierung hat im Rahmen der EU-Förderregeln verschiedene Programme des „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) aufgelegt. Obwohl das Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr (BMDV) grünes Licht für den vorzeitigen Maßnah¬menbeginn des IPCEI-Projekts KLIMA|WERK gegeben hat und cellcentric auf eigenes Risiko mit diesem wichtigen Leuchtturmpro¬jekt für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Mobilitätssektor beginnen kann, ist ein endgültiger Förderbescheid erst im nächsten Jahr zu erwarten. Das drohende Verbot von rund 10.000 PFAS-Industriechemikalien durch die Europäische Union macht dem Unternehmen ebenfalls Sorge. Unverzichtbare Komponenten wären davon betroffen, für die es heute und auf absehbare Zeit keinen Ersatz gibt, warnt Mohrdieck. „Wir unterstützen das Vorhaben der EU, alle schädlichen PFAS-Stoffe aus dem Verkehr zu nehmen, wenn sie in die Umwelt gelangen,aber wir brauchen eine adäquate Übergangszeit.“
Gleichzeitig betont er, dass für das Unternehmen Weilheim nach wie vor der Wunschstandort ist, und hofft, dass alle Hindernisse aus dem Weg geräumt werden können. Die CDU-Politiker versprachen, das Projekt weiterhin zu unterstützen, und sind sich der Chancen bewusst, die dieses Vorzeigeprojektes für die Region und ganz Baden-Württemberg bietet.