Gründach und Photovoltaik

Ist eine Verbindung von Gründach und Photovoltaik sinnvoll?

Bei ihrem Besuch der Firma Grüne Dächer GmbH in Kirchheim informierte sich die Landtagsabgeordnete Dr. Natalie Pfau-Weller zum Thema Dachbegrünung und Photovoltaik.

Im Gespräch mit den beiden Geschäftsführern der Grüne Dächer GmbH, Bernd und Tim Rabel erhielt die Landespolitikerin – Mitglied im Ausschuss Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie im Ausschuss Landesentwicklung und Wohnen des Landtags von Baden-Württemberg – wertvolle Einblicke in das ökologische und ökonomische Potential sowie die aktuellen Herausforderungen der Branche.
Seit 1991 baut das Unternehmen langfristige, funktionsfähige Dachbegrünungen, die dem Klimawandel in idealer Weise Rechnung tragen. Das Leistungsspektrum reicht von Dachbegrünungen über Beläge hin zur Pflege und Sicherheit.
30 Mitarbeiter arbeiten an zahlreichen Projekten im Süddeutschen Raum.
„Bundesweit sind gerade mal 9 % aller möglichen Flächen begrünt und auch der Anteil der Photovoltaikanlagen liegt noch weit unter den Möglichkeiten. Hier besteht ein enormes ökologisches und ökonomisches Potential,“ so Bernd Rabel.
Die beiden Geschäftsführer erläuterten der Landtagsabgeordneten die vielen Vorteile von Dachbegrünungen. So entlasten diese bei Starkregen die Kanalisation und bieten Insekten einen Lebensraum; sie leisten einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas und verlängern zudem die Lebensdauer von Dächern, da diese besser vor Witterungseinflüssen geschützt sind. Im Winter verbessern Gründächer die Wärmedämmung, im Sommer schirmen sie Hitze ab. Ein weiterer großer Vorteil von Gründächern ist, dass sie Regenwasser speichern. Durch Verdunstung wird es dem natürlichen Wasserkreislauf wieder zugeführt und kühlt dabei das Gebäude und die Umgebung. Der restliche Niederschlag wird erst nach einer zeitlichen Verzögerung von der Dachfläche abgeleitet. Bei Starkregen wird auf diese Weise die Kanalisation entlastet.
„Kombiniert man Dachbegrünung und Photovoltaik bringt das zahlreiche Synergieeffekte mit sich,“ erläutert Tim Rabel. So diene das Gewicht der Begrünung als statische Auflast zur Verankerung der Solarmodule. Diese Bauweise ermögliche eine flächige Lastverteilung und vermeide Punktlasten, wie sie bei Betonteilen zur Verankerung entstehen würden. Zudem werde durch die Kühlung der Dachbegrünung eine Ertragssteigerung der Photovoltaikanlage hervorgerufen. Dabei sei es wichtig, zwischen den Reihen ausreichend Platz zu lassen, um die Dachbegrünung pflegen und die Module warten zu können, so der Geschäftsführer weiter, Kontrolle, Wartung und Reparaturen, sollten einfach und vor Allem sicher sein.
Auf Nachfrage von Dr. Natalie Pfau-Weller zeigten sich die Experten zufrieden mit den gesetzlichen Vorgaben und der Landesbauordnung, lediglich beim Sicherheitskonzept bestünde Verbesserungsbedarf. „Hier sind die Vorgaben zu schwammig formuliert und nicht für alle gleich zu verstehen,“ merkte Tim Rabel an.
Pfau-Weller bedankte sich für das aufschlussreiche und interessante Gespräch.
„Gebäude und insbesondere die Dächer spielen eine wichtige Rolle hin zur Klimaneutralität. In den Kommunen bedarf es sinnvoller Konzepte, die konsequent umgesetzt werden müssen und auch bei den Landesliegenschaften besteht noch viel Potential für die Objektoptimierung,“ so die Landtagsabgeordnete abschließend.