Frühkindliche Betreuung

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Schebesta

Auf Einladung der CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Natalie Pfau-Weller tauschten sich vergangenen Montag Oberbürgermeister*innen und Bürgermeister*innen aus dem Wahlkreis mit Staatssekretär Volker Schebesta in einer digitalen Gesprächsrunde zum Thema frühkindliche Betreuung aus.

Alle Beteiligten bekannten sich zur immensen Bedeutung von Bildung und Betreuung in der frühen Kindheit – merkten aber an, dass der Personalbedarf momentan das größte Problem sei, um dem Betreuungsanspruch gerecht zu werden. Auch die Verfahren und Anforderungen zur Betriebserlaubnis seien, so die Bürgermeisterinnen, problematisch und teilweise überreguliert. Schon jetzt könnten in einigen Städten und Gemeinden keine zusätzlichen Plätze für die Kinderbetreuung angeboten werden, Betreuungszeiten müssten auf das gesetzliche Mindestmaß reduziert werden. Die Kommunalpolitiker forderten die aufgerufenen Standards, sowohl räumlich als auch personell, zu überdenken.
Der Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport räumte ein, dass es sowohl die Situation durch Corona als auch durch die ukrainischen Flüchtlinge erfordere, kurzfristige Lösungen zu schaffen. Dafür sei das Ministerium kurz vor Abschluss der Prüfung von Möglichkeiten zu Angeboten über die Gruppen im Rahmen der Betriebserlaubnis hinaus und für Voraussetzungen zu einem Direkteinstieg.
Auch seien sechs Arbeitsgruppen im Rahmen eines vom Kultusministerium initiierten Prozesses zu einer gemeinsamen Initiative Personalentwicklung mit allen an der frühkindliche Bildung Beteiligten Akteuren dabei, mittel- und langfristige Maßnahmen zu planen, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. „Dabei geht es nicht nur um den quantitativen Bedarf, auch der Qualitätsanspruch muss hochgehalten werden,“ betonte Schebesta.
Die Anregungen der Kommunalpolitiker zu Bürokratieabbau, Personalschlüssel, Höchstgruppenstärke, ausländische Fachkraftanerkennung und Fördermittel nimmt Staatssekretär Schebesta gerne mit nach Stuttgart. Er bedankte sich für den direkten Austausch und die Arbeit der Bürgermeisterinnen – die, wie er wisse, unter großem Druck in erster Reihe erfolge. Für weitere Gespräche stehe er jederzeit zur Verfügung.
Dr. Natalie Pfau-Weller bedankte sich abschließend bei allen Teilnehmenden für das Interesse und die offenen Worte. „Die Qualität frühkindlicher Bildung ist der erste entscheidende Baustein in der Bildungsbiografie von Kindern. Von dieser Qualität hängen sowohl individuelle Bildungs- als auch ökonomische Wachstumschancen ab“ so die Politikerin.